Die Geschichte der freiwilligen Feuerwehr Halfing-alt

Das Feuer ein gar gefräßiges Element. So wohltuende Wirkung es bei einer Kerze oder im Kamin ausübt, so erschreckend ist es, wenn es als „roter Hahn“ über dem Dach erscheint. „Wild Feuer“ hieß es da in alten Zeiten. Über den Schrecken den so wilde Feuersbrünste hervorriefen, berichten zahlreiche Votivbilder in der Halfinger Pfarrkirche.

Die Menschen beteten zum Hl. Florian dem Schutzpatron bei Feuers-und Wassersnot und aus der Not entstanden in der Mitte des 19. Jahrhunderts in vielen Städten und Dörfern die Freiwilligen Feuerwehren.

 

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Votivbild in der Halfinger Pfarrkirche

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Votivbild in der Halfinger Pfarrkirche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Erste Seite Stammbuch Feuerwehr Halfing vom Gründungstag

Bürgerbewegungen sind keine Erfindung unserer Tage. So waren auch in Halfing schon 1864/65 die Bestrebungen im Gange einen freiwilligen Feuerwehrverein zu gründen. Dieser jahrelang gehegte Wunsch ging am Sonntag den 4. Juli 1869 in Erfüllung. Beim Gaigl-Wirt (dem jetzigen Gasthaus Kern) fand die Gründungsversammlung statt.

Nach einer kurzen Darlegung über den Nutzen und die Notwendigkeit einer Feuerwehr erklärten von den Anwesenden sofort 53 Mann ihren Beitritt zum Verein und der erwünschte Schritt war getan. Der freiwillige Feuerwehrverein war als einer der ersten im königlichen Bezirksamt Rosenheim gegründet. Die Halfinger Wehr ist damit eine der ältesten Feuerwehren im Landkreis.

In dieser Versammlung wurde zugleich die erste Wahl des Vereins- und Verwaltungsrates vorgenommen und hatte folgendes Ergebnis:

 

  • Erster Vorstand Schulmeister Engelhardt,
  • Kommandant Lederermeister Enthammer und
  • Kassier Bürgermeister Knogler.

 

Die Gewählten traten sofort ihre Funktionen an. Wie man sieht, angesehene Männer, Honoratioren waren es, die sich gleich zu Anfang – und das ist vielleicht auch der Unterschied zum „Wutbürger“ unserer Tage – in den Dienst der guten Sache stellten.

 

Das Vereinsarchiv der Feuerwehr ist in der glücklichen Lage, die Einsatzberichte, Mitgliederlisten, Protokoll- und Kassenbücher ab der Gründung noch in Besitz zu haben

 

 

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Mitgliederliste im Stammbuch der Freiwilligen Feuerwehr Halfing das bei der Gründungsversammlung aufgelegen hat

 

Der Verein, war damals vollkommen auf sich gestellt, denn Zuschüsse von Staat oder Gemeinde gab es zu die dieser Zeit noch nicht. So musste jedes Vereinsmittglied monatlich 6 Kreuzer!  für die Anschaffung von Requisiten und Armaturen einzahlen.

Der Verein nannte im ersten Vereinsjahr sein Eigentum:

 

  • 24 Leinen (gewebte Wasserkübel)
  • 23 Helme und 5 Helmhaarbüsche (für Chargierte)
  • 24 Gurten, 16 Beile und 8 Karabinerhaken
  • 2 eiserne Dachhaken, 1 lange Leiter, 3 Dachleitern 3 Hakenleitern
  • 2 Signaltrompeten, 1 gläserner Ehrenpokal
  • Schärpen für Vorstände, Liederbücher und Vereinssiegel

 

Da die geringen monatlichen Beiträge zur Anschaffung dieser Requisiten nicht ausreichten, wurde am 26 April 1870 von Andrä Kroiß ein verzinsliches Darlehen von 150 Gulden auf die Dauer von 2 Jahren aufgenommen. Das damals gesamte vorhandene Vereinsinventar war auf 320 Gulden geschätzt.

 

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Vereinsfahne von 1869

 

Selbstverständlich durfte auch eine Vereinsfahne als Sinnbild der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit nicht fehlen. Die Frauen und Jungfrauen der Gemeinde Halfing stifteten noch im Gründungsjahr eine prächtige Fahne im Wert von 45 Gulden dem noch jungen Verein. Die Fahnenweihe konnte aus finanziellen Gründen und wegen des Ausbruchs des Deutsch-Französischen Krieges erst am 16. April 1871 würdig gefeiert werden. Auch aus den Reihen der Aktiven wurde eine Zahl der Männer zu den Waffen gerufen, wie das Dienstbuch vermerkt.

Das Jahr 1871 war für den jungen Feuerwehrverein besonders denkwürdig. Bereits am 3. März 1871 wurde aus Dankbarkeit und Freude des Volkes zum Waffenstillstand einen Kilometer südlich des Ortes neben der Straße nach Grafing von der Feuerwehr eine Linde gepflanzt. Der Ort trägt seither den Namen Friedenslinde.

Am 16. April wurde die aufgeschobene Fahnenweihe gefeiert, zugleich von der Gemeinde das Friedensfest. Das ganze Dorf feierte mit. Die Häuser wurden beflaggt und blau-weiß geziert. Nach dem von der Gemeinde gestifteten Friedensamt vollzog H.H. Vikar Franz Knauer die kirchliche Weihe und Segnung der Fahne. Nachmittag um 2 Uhr zog der Festzug vom Kirchplatz zur Friedenslinde.

Dort angekommen begrüßte Vorstand Engelhardt mit bewegten Worten in der Festrede die Gastvereine von Prien und Rimsting. Als Patenverein fungierte Vogtareuth und die Schuljugend sang vaterländische Lieder.

 

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Trinkhorn: Baujahr 1896, Inhalt Bier, Volumen 2,5 Liter

Das gesellige Leben im Verein kam nicht zu kurz, wie aus den Jahresberichten ersichtlich ist. Christbaumfeiern, Vereinsbälle, Ehrungen, Hochzeiten und auswärtige Fahnenweihen, die ja hinsichtlich der vielen Feuerwehrvereinsgründungen in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts nicht ausblieben. So übernahm auch die Freiwillige Feuerwehr Halfing das Paten Amt am 24. April 1872 bei der Feuerwehr in Prutting, am 24. Juni 1872 bei der Feuerwehr in Vogtareuth und gleichwohl beim Patenverein Amerang im Jahre 1879.

Bei der Generalversammlung am 8. März 1896 stiftete Zugführer Marquart Kugler dem Verein ein Trinkhorn, das am 24. Juni beim Wirt von Egg im Zuge eines Gartenfests der Abteilung Außenholz eingeweiht wurde. Das Trinkhorn steht bis heute im Dienst der Mannschaft, wo es immer noch bei Zusammenkünften der Kameraden seine Runde macht.

Das Vereinsleben bestand jedoch nicht nur aus Feste feiern. Schon manch harten Löscheinsatz hatte die Wehr in den ersten Jahren zu bestehen. So war man immer bestrebt die Löschmannschaft gut auszurüsten. Die Technik hielt Einzug. Es wurde eine zweirädrige Saug- und Druckspritze von Kirchmaier, München angeschafft und zugleich 125m Hanfschläuche, Saug- und Strahlrohre.

 

 

 

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erste Löschmaschine von 1872 – bis heute im Vereinsbesitz

Die erste Löschmaschine kostete 264 Gulden. Sie wurde am 16. Juni 1872 von 10 Mann in Endorf abgeholt und in Dienst gestellt. Sie hat in unzähligen Einsätzen wertvolle Dienste geleistet, wie man aus den Einsatzprotokollen ersehen kann. Sie wurde gehegt und gepflegt und blieb bis heute im Besitz der Wehr und wird von der historischen Gruppe als Schaustück bei den Festzügen bis heute mitgeführt – und so mancher konnte sich persönlich von der vollen Funktionsfähigkeit des Museumsstücks überzeugen.

 

 

 

 

 

 

 

Die Löschrequisiten waren am Anfang beim Gaiglwirt untergebracht. Der königliche Regierungsrat Christoph aus Rosenheim ordnete jedoch an, dass die Gemeinde Halfing ein eigenes „Requisithaus“ zu erstellen habe. Der Wirt stellte den Grund kostenlos zur Verfügung und so erbaute man darauf 1872 an der Chiemseestraße ein Feuerwehrhaus (jetzt Haus Hellmiss). Es erfüllte seinen Zweck bis in die 40er Jahres des 20. Jahrhunderts.

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im Hintergrund, mit hölzernem Schlauchturm, das erste Halfinger Feuerwehrhaus

 

Die Brandversicherungsgesellschaften erkannten schnell die Wichtigkeit des organisierten Feuerlöschwesens. So bekam die Feuerwehr Halfing durch die Stiftung der Thuringia Feuerversicherung im September 1877 eine schwere 4rädrige Saug- und Druckspritze für Pferdebespannung sowie 6 Sitzplätze für die Bedienmannschaft.

Die Einsätze waren oftmals hart und forderten die ganze Mannschaft. Um die Thuringia-Spritze im Einsatz zu halten waren 8-12 kräftige Männer mit Pumpen beschäftigt, die halbstündlich beim Pumpendienst abgelöst wurden.

 

Ebenso ist es der Erwähnung wert, dass der Einsatzradius der Feuerwehr damals sehr groß war. Es wurde, wie laut Dienstbuch vermerkt, bis Wasserburg, Obing, Griesstätt, Rosenheim und nach Seebruck zu Fuß und mit Pferdegespann ausgerückt. Die Alarmierung der Löschmannschaften erfolgte durch Läuten der Kirchenglocken sowie Trompeter und Feuerreiter, die dann benachbarte Wehren alarmierten, die meist schon durch Wahrnehmung starker Rauchwolken in Richtung Brandort unterwegs waren.

 

Feuersmacht

So geschehen am 6. August 1885 nachmittags gegen 4 Uhr wurde in Richtung Wasserburg eine gewaltige Rauch- und Feuersäule gesichtet. Was die Bevölkerung ein Schadenfeuer ungeheuren Ausmaßes erahnen ließ. Sofort setzte sich eine Abteilung von 18 Mann mit der Thuringia-Spritze in Marsch und traf gegen 20.15 Uhr am Schadenfeuer in der Stadt Wasserburg ein. Trotz der Müdigkeit vom langen Marsch mit Geräten und Ausrüstung griff die Mannschaft sofort ein und rettete was noch zu retten war. Schon während der Löscharbeiten wurde von den Bürgern der Stadt an die Löschmannschaften Bier und Brot verteilt. Was im Einsatzprotokoll als sehr lobenswert verzeichnet wurde. Die Spritze war unentwegt bis 1 Uhr Nachts im Einsatz. Nach zweistündiger Restaurierung setzte die Mannschaft um 3 Uhr Morgens den Rückmarsch nach Halfing an, wo sie um 7 Uhr morgens von ihren Angehörigen schon erwartet und unverletzt und ohne Schaden eintrafen.

Die Jahre verliefen mit allen Höhen und Tiefen eines Vereins. Auch die Ausrüstung wurde in den folgenden Jahrzehnten dank des technischen Fortschritts laufend verbessert. So wurde 1891 seitens der Gemeinde ein 4rädrige Braun Saug- und Druckspritze in Dienst gestellt und ebenso ein Schlaukarren von Magirus Ulm. 1897 wurde die Schubleiter vom damaligen Adjutant Hofmüller als Fahr- und Drehleiter umgebaut.

Der erste Weltkrieg brach aus, eine große Anzahl der Wehrmänner musste einrücken. Die vielen Gefallenen waren schwere Verluste für die aktive Feuerwehr. Der noch vor dem Krieg herrschende gute Geist war verschwunden. Keiner wollte mehr in Reih und Glied stehen oder Kommandos oder Befehle ausführen.

So vermerkt das Dienstbuch: ….am 27. Mai 1919 auf 3 Uhr Nachmittag angesetzte Übung „wegen mangelndes Erscheinen der Mitglieder abgesagt“. So war es auch nicht verwunderlich, dass das 50jährige Gründungsfest 1919 in bescheidenem Rahmen abgehalten wurde, mit einem Unterhaltungsabend und Ehrung der noch 6 lebenden Gründungsmitglieder.

Doch es ging wieder aufwärts, es waren Männer vom alten Schlag, die sich unermüdlich für die Feuerwehr einsetzten und auch die Jugend wieder an den Verein heranführten.

Am 18. August 1929 wurde das 60jährige Gründungsfest im Großen Rahmen gefeiert. An dem Fest nahmen auch 29 auswärtige Feuerwehren teil. Im Rahmen dieses Festes erhielt die Wehr von Seiten der Gemeinde die erste Motorspritze Marke Flader „Siegerin“ mit 600l Minutenleistung. Diese Spritze leistete dann in ungezählten Einsätzen in nahezu 30 Jahren hervorragende Dienste.

 

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Die Flader Pumpe beim Hochwassereinsatz am 31. Mai 1940 im Hof beim Karpfenberger (Kugler)

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Bild einer baugleichen Pumpe

 

Ab 1934 bei der sogenannten Machtergreifung wurde auch das Feuerwehrwesen umstrukturiert. Das Freiwillige blieb weg und es hieß Feuerschutz-Polizei. Zu den Übungen sagte man Appell, die Hauptversammlung hieß Generalappell. Bei Ausbruch des 2. Weltkriegs wurden die Reihen der Wehrmänner durch die vielen Einberufungen stark gelichtet. Die Einsatzbereitschaft der sogenannten Feuerschutz-Polizei konnte auch in dieser Zeit voll aufrechterhalten werden. Sogar bis München zu den verheerenden Bombennächten am 26. April 1944 wurde alarmiert zu einem zweitägigen Einsatz. Die Luftangriffe steigerten sich noch, so dass die Wehr in ständiger Alarmbereitschaft war. Am 12. Juli wurden sie wieder nach München in Bewegung gesetzt, wo unsere Leute unter Lebensgefahr noch während des Bombenangriffs in Einsatz traten. Die Löscharbeiten dauerten bis 14 Juli Mittag.

Mit dem Ende des Krieges kam auch die Feuerwehr fast zum Erliegen. Ebenso wie nach dem ersten Krieg war es wieder ein Häuflein Idealisten die sich zusammenscharten um, in Not und Leiden zu helfen und Hab und Gut der Mitmenschen zu schützen. Der Leitspruch:

 

– Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr –

 

hatte wieder Geltung.

 

Den fast völlig aufgebrauchten Gerätschaften durch die Kriegsjahre kam ein besonderer Zufall zugute. Für einen Löschzug der Wehrmacht, aus Berlin kommend, war in Halfing im Mai 1945 der Krieg zu Ende. Diese wertvollen Fahrzeuge und Geräte hat der damalige Kommandant Simon Danzer unter Lebensgefahr vor den Besatzungsmächten sichergestellt und an verschieden Orten vor der Zerstörung bewahrt. So bestand der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Halfing Ende 1945 aus:

 

  • 1 kompletter Gerätewagen Klöckner Deutz LF25
  • 1 Feuerwehr Mannschaftswagen Steyrer LF8
  • 2 TS-8/8 Marke Koebe und Amag
  • 1 Motorspritzenanhänger TSA
  • Inklusive 4700m neuwertiger B & C-Schläuche

 

Durch diesen Gerätestand hatte  Halfing ein paar Jahre lang die bestausgerüstete Feuerwehr des Landkreises.

Das schwere Löschfahrzeug konnte nicht gehalten werden und wurde an eine Firma in Wasserburg verkauft.  Diesen Erlös verwendete die Gemeinde Halfing zum Ankauf des neuen Friedhofgrundstücks. Das überzählige Schlauchmaterial wurde durch den damaligen KBI Altmann an alle notleidenden Wehren im Landkreis verteilt.

Der Motorspritzenanhänger sowie Zubehör, Schlauchmaterial und Ausrüstung, war die Grundausstattung für das  1947 neuerbaute Feuerwehrhaus Sonnendorf, wo seit ca. 1880 die Abteilung „Außenholz“ ihren Standort hatte. Um die Jahrhundertwende wurde die Thuringia-Spritze von Halfing nach Sonnendorf verlegt, wo sie bis zum Ersatz durch die Motorspritze ihren Dienst tat.

Die Abteilung „Außenholz“ wurde im Zuge der in Dienststellung des Löschfahrzeugs LF8 Magirus 1974 aufgelöst.

Ein 4. Zug bzw. Kompanie bestand  1930 bis 1955 mit Männern aus den Ortschaften Immling, Racherting, Rundorf, Mühldorf, Haslach und Eberloh mit Standort Mühldorf.

Für die 50er Jahre und zugleich beim Wiederaufbau der Wehr nach dem Krieg, haben sich große Verdienste erworben, die Kommandanten Danzer Simon und Giglinger Benno sowie die Vorstände Empl Anton und Brandl Alois. Die Früchte Ihrer Arbeit zeigten sich schon am 25 Juli 1954 beim 85jährigen Gründungsfest, das mit Fahnenweihe verbunden, festlich gefeiert wurde. Als Patenverein fungierte die Feuerwehr Amerang.

 

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Fahnenmutter Frau Anna Guttmann und Fahnenbraut Frl. Fanny Gries

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Gruppenfoto mit Festjungfrauen

Fahenweihe_Festjungfrauen

Kirchenzug, man beachte im Hintergrund ist noch die Friedhofsmauer um die Kirche zu sehen

 

Das 100jährige Gründungsfest 1969 wurde nur in kleinem Rahmen unter Vorstand Johann Flori mit einem Ehrenabend für verdiente Feuerwehrkameraden gefeiert

 

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Vereinsfahne von 1954 – Vorderseite

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Vereinsfahne von 1954 – Rückseite

 

Auch die Schlagkraft und Einsatzbereitschaft der Wehr wurde in den folgenden Jahren durch Neuanschaffungen im Fuhrpark ständig verbessert.

 

  • 1961 TSF Tragkraftspritzenfahrzeug für Staffelbesatzung Ford
  • 1967 AL 12 Anhängeleiter Steighöhe 12m
  • 1974 LF 8 Löschgruppenfahrzeug Magirus
  • 1987 MZF Mehrzweckfahrzeug Ford mit Geräteanhänger für Unfallhilfe und Ölschaden

 

Das 125jährige Gründungsfest am 05.Juni 1994 wurde wieder im großen Rahmen mit einem Bierzelt an der Irlacher Straße gefeiert. Zahlreiche Vereine aus der Umgebung waren nach Halfing gekommen. Leider musste der Festgottesdienst wegen der schlechten Witterung in das Festzelt verlegt werden. Aber was wäre die Feuerwehr ohne Wasser?

 

  • Im Jahre 1998 wurde das Löschfahrzeug LF 8 durch ein modernes LF 16/12 – Löschgruppenfahrzeug ersetzt. Ausgestattet mit 1600l Wassertank, einer umfangreicher Ausrüstung für Brand und technische Hilfeleistung und, als unverzichtbarer Bestandteil einer Landfeuerwehr, einer eingeschobenen Tragkraftspritze TS8/8.
  • 2013 erhielt die Feuerwehr ein neues Mehrzweckfahrzeug Mercedes Sprinter mit Ausbau als Einsatzleitfahrzeug inkl. Ausrüstung für Kleineinsätze und Straßenabsicherung.

 

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2001 begann eine neue Ära für die Halfinger Feuerwehr. Nach Vorstandsbeschluss wurden die ersten Mädchen in der Jugendfeuerwehr aufgenommen. Für einige altgediente Kameraden kam dies dem Untergang des Abendlands gleich.  Sie waren der Meinung dass Frauen in der Feuerwehr maximal als Marketenderinnen oder beim Küchendienst etwas zu suchen hätten und sie malten die Zukunft in den düstersten Farben aus. Vom Verlust der Kameradschaft bis zum Auseinanderbrechen der Wehr reichte die Schreckenspalette. Aber nichts ist passiert. Mittlerweile sind die Frauen aus der Feuerwehr nicht mehr wegzudenken und sie sind auch schon bis in die Vorstandschaft vorgedrungen. Aktuell sind die Posten des Schriftführers und eines Vertrauensmanns jeweils durch eine Frau besetzt.

Im Jahr 2007 ging schließlich der langgehegte Wunsch der Feuerwehr nach dem Neubau eines modernen Gerätehauses in Erfüllung. Nachdem der hintere Teil des Gemeindehauses abgebrochen wurde, konnte ein Feuerwehrgerätehaus mit Schulungs- und Aufenthaltsräumen als Anbau an das Rathaus errichtet werden. Dieser Neubau fügt sich harmonisch in das Halfinger Dorfbild ein und ist mit seiner, auf die Halfinger Wehr maßgeschneiderten, zweckmäßen Ausstattung, ein echter Gewinn für die Gemeinde. Das Halfinger Feuerwehrhaus kann mit Recht als eines der schönsten in ganz Oberbayern bezeichnet werden.

 

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Feuerwehrhausneubau kurz vor der Fertigstellung

 

Im Dachgeschoss des Feuerwehrhauses befindet sich neben Vereinsräumen für den Trachtenverein und die Blasmusik mit dem  vereinseigenen Feuerwehrmuseum ein echtes Schmankerl.  Zahlreiche Exponate aus der Feuerwehrgeschichte wurden hier unter der Federführung von Fredl Entfellner  zusammengetragen.

 

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Vereinsmuseum im Dachboden des Gemeindehauses

Wollen wir hoffen, dass es auch in Zukunft in Halfing genügend Menschen mit Idealismus gibt, die  das Werk unserer Vorfahren vorführen und ihren Mitmenschen in der Not beistehen unter dem Motto:

 

– Gott zur Ehr

dem nächsten zur Wehr –

 

– Gut Heil –

 

Feuersnot

 

 

© Freiwillige Feuerwehr Halfing, HW;